Städtebau im Zeitalter der Stadt. Lebenswerte Stadträume.
Die grundlegende Idee befasst sich mit der wachsenden Stadt und der Forderung zur Nachverdichtung. Daher stellt sich die Frage nach der Quantität und vor allem auch der Qualität des öffentlichen Raums. Durch die Auseinandersetzung mit diesem Raum zwischen den Inseln der (baulichen) Verdichtung generiert sich ein Grundgedanke des Urbanen, quasi die Utopie der ›guten‹ Stadt von morgen. Als Ausgangspunkt wird die Transformation des öffentlichen Raumes angesetzt, der für den Menschen wieder zugänglich gemacht werden soll. Gegenwärtig ist der öffentliche Raum eine überdimensionierte Parkplatzlandschaft. Wird eine maximale Gehdistanz von zwei bis drei Blocks angenommen, so stellt dies ein strategischer Ansatz dar, um ein Areal von vier bis sechs Blocks vom Verkehr zu befreien – vor allem befindet sich in Wien in dieser Distanz mit gewisser Sicherheit die nächste Haltestelle eines öffentlichen Verkehrsmittels.
Anhand eines Baufeldes von 120 Blöcken wurde untersucht, inwieweit das Prinzip der Gartenstadt mit der bestehenden Stadtstruktur verschmolzen werden kann. Ausgehend von einem neu zu errichtenden Teilstück entlang der Gablenzgasse entsteht ein Straßenbahnring um das Zielgebiet. Dieser Ring verbindet die U6 mit der U3 bzw. S-Bahn. P&R-Möglichkeiten sollen als Übergangslösung dem Individualverkehr zur Verfügung gestellt werden. Als weiterer Schritt wurde eine Umwandlung der bestehenden Straßen hin zu Wohnstraßen bzw. Shared Spaces angesetzt. Wobei alternierend Wohnstraßen und Grünräume umgesetzt werden sollen. Somit bleibt jeder Block zumindest von einer Seite durch das KFZ erreichbar. Gleichzeitig könnten in den neu entstandenen begrünten Korridoren erdgeschossig Gartenwohnungen, Spielplätze, Gemeinschaftsgärten etc. ermöglicht werden und Kinder wieder gefahrlos in den neuen Grünräumen spielen.
Fakten zum Projekt
- ART: Forschung und Entwicklung
- TYP: Nominierung Top 5-Projekt Mobilitätspreis 2016
- ORT: Wien
- JAHR: 2016
- FÜR: VCÖ Verkehrsclub Österreich